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Rundbrief Fotografie Vol. 11, No. 4 / N.F. 44, Dezember 2004     Hans Finsler: Stuhl, Modell 1383 (ca. 1927). Aufnahme von 1935, Retusche von Pierre Gauchat; beide 12 x 17 cm. Finsler-Neg.-Nr.: EM 117. embru-Neg.-Nr.: 321. Positiv und Retusche in: Kartonschachtel Foto Fi. © embru. Freundliche Genehmigung von Embru-Werke Mantel & Cie. Rüti, Schweiz. >  S. 39-41

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Inhalt

Editorial
Termine
Eingegangene Manuskripte

Ein Bild

• Photographien im Laubblatte (Monika Faber)
  

Konservatorisches

• Lebende Bilder: Erkennen und Behandlung von Mikroorganismen auf Fotografien (Teil 2) (Bert Jacek)
  Nachdem die Lebensgrundlagen der Schimmelpilze und deren Erkennung im vorigen Teil beschrieben wurden, werden nun die Behandlungsmöglichkeiten und eine Prophylaxe vorgestellt. Zunehmend ist die Gesundheitsgefährdung durch Schimmelpilze ins Augenmerk der Restaurierenden gerückt. Durch eine gute Informationsverbreitung sind allerdings auch Archivare, Bibliothekare und sonstige Sammelnde für diese Problematik sensibilisiert worden. Dies hat auch dazu geführt, daß es viele beim Anblick von Schimmel juckt und sie sich sogleich pathogen sensibilisiert sehen. Um (auch) die eigene Gefährdung abzuwenden, werden sehr schnell und teilweise hektisch Maßnahmen ergriffen, die den Objekten mehr Schaden zufügen, als es eigentlich notwendig wäre.
  Vorbereitende Maßnahmen - Desinfektion - Sterilisation - Konservierung - Behandlungsmöglichkeiten (Sterilisation mit Ethylenoxid - Sterilisation mit Gamma-Strahlen - Desinfektion mit Alkoholen - Teilsterilisation durch Vakuumierung - Trockenreinigung behandelter Fotografien) - Fazit - Prophylaxe und Konservierung (Prophylaxe - Konservierung) - Anmerkungen
  
• Video U-matic: Cut! Ende einer Ära? (Andreas Weisser)
  Künstlervideos sind seit Ende der 1960er Jahre Bestandteil vieler öffentlicher Sammlungen. Erworben wurden die Bänder (und später auch Laserdisks) in einer Zeit der Begeisterung für das neue Medium Video, als die bewegten Bilder immer einfacher aufzuzeichnen und wiederzugeben waren. Kaum jemand machte sich Gedanken über die Haltbarkeit der Arbeiten, geschweige denn über ihre Lagerungsbedingungen. Ende der 1970er Jahre begann auch das Ludwigforum Aachen, ausgewählte Künstlervideos zu erwerben. In den folgenden Jahren wurde der Bestand durch Zukäufe sporadisch erweitert. Eine große Anzahl der Videos sind U-matic Bänder, die in den Video-Normen NTSC (amerikanische Norm) und PAL (europäische Norm) bespielt sind. Bei einer Sichtung der Videobänder wurde vor einiger Zeit festgestellt, daß viele Bänder in schlechtem oder sogar in einem Zustand waren, in dem sie nicht mehr abspielbar waren. Der Inhalt schien somit verloren.
  Historischer Abriß - Aufbau der Kassetten - Abspielprobleme: Sticky-Tape-Syndrome - Mechanische Probleme - Restaurierungsmöglichkeiten - Evaluation - Restaurierung der mechanischen Schäden - Reinigung und thermische Bearbeitung - Kopie der geschädigten Bänder - Schlußbetrachtung - Anmerkungen
  
• Gesucht: Dreifarbennegative (Victor Minachin)

Fortbildung

• DE-Braunschweig: Die Zukunft der Fotografie(n) (Thomas Wiegand)
  Die Gegenwart der analogen Fotografie läßt erwarten, daß diese in der näheren Zukunft nur noch als historisches Phänomen rezipiert wird und - wie nach allen technologischen Umwälzungen - das Wissen um sie verblassen wird. Die Gegenwart der digitalen Fotografie ist eher mit einer Treibsandfläche zu vergleichen, in der es kaum festen Halt gibt. Manches ist schon verschwunden, kaum daß man sich an diesen Datenträger oder jenes Dateiformat gewöhnt hatte.
  Vorträge - Podium - Workshops - Bilddatenbanken - Fotografie-Arbeitsgruppen - Fazit - Anmerkung
  Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V. (DGPh): http://www.dgph.de/dgph/geschichte/braunschweig.html
  
• DE-Dresden: Hermann-Krone-Preis 2004 (Dr. Hans-Ulrich Lehmann)
  
• DE-Wolfen u.a.: Film + Foto in Sachsen-Anhalt (Dr. Hans-Ulrich Lehmann)
  

Ausstellungen

• DE-Berlin: "Kameradschaftliche Vereinigung" &endash; Fotomuseum und Helmut-Newton-Stiftung unter einem Dach (Thomas Wiegand)
  Lange angekündigt, mit Spannung erwartet, endlich eröffnet: das in Berlin geplante "Centrum für Photographie" mutierte zum schlichten "Museum für Fotografie". Nur durch die Hilfe von Helmut Newton war es möglich, Teile eines 1909 in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Zoo als Landwehrkasino errichteten Gebäudes für Zwecke der Fotografie herzurichten. Die Newton-Etage und das repräsentative Treppenhaus wurden renoviert, das oberste Geschoß mit dem Museum für Fotografie blieb im Zustand vorläufiger Wiederherstellung von Kriegsschäden. Immerhin, ein Anfang ist gemacht, und der Ausbau wird sukzessive weitergehen.
  Memoriav: http://www.memoriav.ch

Dokumentationsfotografie

• Industrialisierung IV: Die Macht gedruckter Bilder (Dr. Wiebke von Hinden)
  Fotografien von Kunstwerken werden in kunsthistorischen Schriften in ihrer im Buch reproduzierten Form herkömmlich als Abbildungen bezeichnet. Dieser Begriff impliziert Assoziationen: Eine Aufnahme bilde das Kunstobjekt in seiner realen Form ab; es handele sich um eine den Text erhellende Illustration. Diese Assoziationen führen dazu, daß gedruckte Fotografien als erläuterndes Beiwerk der Texte, nicht jedoch als relevantes Argumentationsmedium wahrgenommen werden. Im Sinne einer modifizierten Kunstgeschichte, die sich als Wissenschaft vom Bild versteht, ist dringend eine kritische Analyse des eigenen Arbeitsapparats angezeigt, um eine Sensibilisierung hinsichtlich der Strategien im Einsatz von Abbildungen zu erreichen. Der vorliegende Aufsatz soll zu ebenjener Sensibilisierung beitragen. Exemplarisch wird anhand der Schriftenreihe des Folkwang-Verlags "Kulturen der Erde" (1922-1931) aufgezeigt, daß in kunstwissenschaftlichen Büchern reproduzierte Fotografien einen originären Part in der Argumentation einnehmen, d.h. daß sie den Text nicht illustrieren, sondern eigenständig Inhalte transportieren.
  Die Schriftenreihe "Kulturen der Erde" - Die Produktionsbedingungen der Fotografien - Die produktionsästhetischen Strategien - Eine universelle Konzeption - Bildqualitäten - Anmerkungen

Apparatur

• Pressefotografie: Kamera- und Fototechnik im journalistischen Gebrauch, Teil I: 1883-1913 (Bernd Weise)
  Dieser Beitrag beschreibt den Teil der Fototechnikgeschichte, der mit der spezifischen Entwicklung und den Anforderungen der Pressefotografie in Verbindung steht, bzw. die Aufnahmetechnik aus dem Gesamtangebot der Fotogeräte, die von Pressefotografen bevorzugt eingesetzt wurden, deren Handhabungs- und Arbeitsmöglichkeiten. Bilder für die Presse wurden bereits seit den Anfängen der Fotografie hergestellt. Aber erst mit den seit Mitte der 1890er Jahre erscheinenden leichten Klapp-Kameras, die im Vergleich zu den üblichen Laufboden-Kameras nicht nur ein kleineres Format aufwiesen, sondern anstelle auf einem Stativ aus der Hand geführt werden konnten, stand ein Arbeitsgerät zur Verfügung, das den Erfordernissen des schnellen Erfassens wechselnder Situationen gerecht wurde. Zu den Voraussetzungen der Momentfotografie gehörten zudem lichtempfindlichere Aufnahmematerialien, eine Belichtungssteuerung durch den Schlitzverschluß und Objektive mit größtmöglicher Blendenöffnung. Die mobile Ausrüstung und ein journalistisches Motivverständnis eröffnete neben dem traditionellen Atelier- und Fachfotografen das neue Berufsbild des Fotoreporters.
  Anschütz-Kasten-Kamera: Prototyp der Reporterkamera - Alternative: Spiegelreflex-Kamera - Einstellungsparameter: Blende, Belichtung, Entfernung, Aufnahmematerial - Motivanforderungen der Presse - Grundausrüstung des Fotoreporters - Anmerkungen

Aus den Sammlungen

• DE-Berlin: Fotografenateliers des 19. Jahrhunderts (Sibylle Einholz)
  Der Studiengang Museumskunde an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) Berlin hat im Sommersemester 2003 ein auf längere Dauer angelegtes Forschungsvorhaben begonnen, das sich über den Einsatz studentischer Projekte mit der Recherche und Dokumentation Berliner Fotografenateliers befaßt. Vor dem Hintergrund der allgemeinen Fotografiegeschichte und einer Fotografiegeschichte in Berlin sollen Einrichtungen und Vertreter dieses wichtigen Gewerbezweiges zunächst für den Zeitraum des 19. Jahrhunderts ermittelt werden. Ein erster großer Projektteil beleuchtet hauptsächlich das Jahrzehnt zwischen 1870 und 1880. Ziel ist, neben der Anlage einer Materialsammlung zum Thema und dem Nachweis erhaltener Objekte, die Einrichtung einer umfassenden Datenbank, deren Nutzen den fotografischen Sammlungen der Stadt und allen am Thema Interessierten offen stehen wird.
  Curriculum Fotografie - Ateliers in Berlin - Datenbank - Erhebungsbasis - Bildthemen - Ausblick - Anmerkungen
  
• DE-Dresden: Fotografie gegen das Verschwinden (Susanne Gänshirt-Heinemann)
  Die inhaltliche Erschließung der Arbeitsabzüge des Fotografen Christian Borchert (1942-2000) und deren Bereitstellung im Internet (http://fotothek.slub-dresden.de) geht einher mit dem in der Öffentlichkeit nach wie vor ungebrochenen Interesse an der Geschichte der DDR und deren historischer Einordnung. Man kann also sicher sein, daß insbesondere die Motive, die den realsozialistischen Alltag in der dem Fotografen eigenen subtilen Beobachtungsgabe festhalten, von den Nutzern rege nachgefragt werden werden. Die mangelnde kunstwissenschaftliche Aufarbeitung der künstlerischen Fotografie in der DDR und das Fehlen einer aktuellen Gesamtdarstellung, deren Erscheinen nach der Publikation zur Ausstellung "Fotoanschlag" in Leipzig umso dringlicher erscheint, steht dazu in merkwürdigem Widerspruch (vgl. Claudia Sonntag in RF 31, S. 39f.). In dieser Situation könnte die Einbeziehung der Fotografie in die letzte Überblicksausstellung zur "Kunst in der DDR" in der Neuen Nationalgalerie in Berlin wichtige Impulse geben. Daß das Bild jenseits der Kunstgeschichte als Forschungsgegenstand große Aktualität besitzt, zeigte im Mai 2003 das wissenschaftliche Symposium in Erfurt zur "DDR im Bild" (vgl. Andreas Krase in RF 40, S. 18-20) und besonders eindrucksvoll das Anfang diesen Jahres eingerichtete interdisziplinäre Forum zur "Historischen Bildforschung" im Internet (http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de<forum).
  Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden: http://fotothek.slub-dresden.de | Forum zur "Historischen Bildforschung": http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de<forum
  
• Fotokultur in der Schweiz 1930-1960: Der Einfluß von Hans Finsler auf die Schweizer Fotoszene (Thilo Koenig)
  Im vergangenen Jahr wurde an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (HGK) die Rolle von Hans Finsler in der Schweizer Fotografie der 1930er bis 50er Jahre untersucht. Mit dem Forschungsprojekt des Studienbereichs Fotografie sollte erstmals ein ganz wesentlicher Bereich der Schweizer Fotokultur im 20. Jahrhundert erarbeitet und eine zentrale Lücke in der heutigen Kenntnis der Schweizer Fotografie im 20. Jahrhundert geschlossen werden.
  Recherchen und Datenbank - Firmenarchive - Ausblick - Anmerkung
  
• Gesucht: Fotografie der Wehrmachtssoldaten (Petra Bopp)
  
• Gesucht: Schornsteinkrieg (Wolfgang Hesse)
  

EDV

• DE-Dresden: ViFaArt - Wissen aus dem Internet (Birgit Meißner)
  Im Internet finden sich zahlreiche Informationen zur Fotografie. Internetportale können hierbei als Informationsfilter dienen. Ein solcher "Filter" wird im folgenden Artikel vorgestellt: ViFaArt - eine elektronische Bibliothek für Fachwissenschaftler und Studenten der Gegenwartskunst und Fotografie (http://vifaart.slub-dresden.de). Art-Guide - eine Datenbank von ViFaArt - ist eine Zusammenstellung von qualitätsgeprüften Internetseiten, ConArt listet biografische Informationen zu Künstlern der Gegenwart auf. In den Online Contents - SSG Gegenwartskunst ist die Recherche nach Zeitschriftenartikeln und ihre Bestellung möglich. Das Angebot wird weiter ausgebaut und optimiert - denkbar und ausdrücklich erwünscht ist eine zukünftige Zusammenarbeit mit der Fachwelt im Sinne des gemeinsamen Aufbaus eines Open Source-Wissensportals zur Fotografie und Gegenwartskunst.
  Art-Guide - ein Katalog von Webseiten - ConArt - Datenbank junger Künstler - Weitere Angebote von ViFaArt - Anmerkungen
  ViFaArt (elektronische Bibliothek für Fachwissenschaftler und Studenten der Gegenwartskunst und Fotografie): http://vifaart.slub-dresden.de | Google: http://www.google.de | Foto Marburg: http://www.fotomarburg.de | Vascoda (interdisziplinäres Internetportal für wissenschaftliche Information in Deutschland): http://www.vascoda.de | Lieferdienst zum Sondersammelgebiet der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden: http://www.tu-dresden.de/slub/benutzung/lieferdienstSLUB_SSG/lieferdienstSLUB_SSG.htm
  

Verbände

• DE-Braunschweig: Fotografie aus Leidenschaft (Thomas Wiegand)
  
• DE-DGPh: Neuer Vorstand
  Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V.: http://www.dgph.de
  

Literatur

• Ehrenkodex: Rettet die Bilder (Diethart Kerbs)
  
• Bildbände: Lebendige Geschichte? (Thomas Wiegand)
  
• Bildpostkarten: Fotografierte Architektur (Wolfgang Jaworek)
  

Anzeigen

• Anton Glaser, D-Stuttgart
  anton-glaser@t-online.de
• Institut für Papierrestaurierung Schloß Schönbrunn, A-Wien
  and.gruber@aon.at
• Mono-C, DE-Kassel
  http://www.monochrom.com
• GSA-Produkte Gisela Sand, D-Telgte
  GSA-Produkte@t-online.de
• Karthäuser-Breuer GmbH, D-Köln
  http://www.karthaeuser-breuer.de
• Adlib Informations Systems GmbH, D-Berlin
  http://www.adlibsoft.com
• Ulrike Müller, D-Radeberg
  photorestaurierung@gmx.de
• Klaus Pollmeier, D-Mülheim-Ruhr
  http://www.fineprintstudios.de
• Klug Conservation, Walter Klug GmbH & Co. KG, D-Immenstadt
  http://www.klug-conservation.com
• Hans Schröder GmbH, D-Karlsdorf-Neuthard
  http://www.archiv-box.de
• Scopium, Agentur für Recherche, Gestaltung und Präsentation historischer Bildmedien, D-Essen
  http://www.scopium.de
• Jonas Verlag ("Fotogeschichte"), D-Marburg
  http://www.fotogeschichte.info
  

Beilagen

• verein fotoprojekt 04, CH-Basel
• Berlinische Galerie, DE-Berlin
  http://www.berlinischegalerie.de
• Haus der Geschichte Baden-Württemberg, DE-Stuttgart
  http://www.hdgbw.de
  

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