Medienkunst: Vom Verschwinden der Bits und Bytes (Christiane
Fricke) Solange die flüchtigen Bilder der Medienkunst technisch
einwandfrei auf Monitoren und Projektionsflächen in
Erscheinung treten, macht sich niemand Gedanken darüber, ob
und wie sie für nachfolgende Generationen erfahrbar sein
werden. Artefakten, die den Weg ins Museum gefunden haben, die als
bewahrenswerte, kulturelle Leistung erkannt und für die
Betrachtung zugänglich gemacht wurden, unterstellt man eine
gewisse Überlebensdauer, die nicht bereits übermorgen
der Vergangenheit angehört. Wie lang diese gewisse
Überlebensdauer sein könnte, wagen selbst jene Fachleute
nicht vorauszusagen, die sich im Sommer 2003 auf dem Kongreß
"404 Object Not Found. Was bleibt von der Medienkunst" in Dortmund
trafen, um sich mit den Besonderheiten der Produktion,
Präsentation und Sicherung von software- und netzbasierter
Kunst zu befassen.
Niederlande: im Verbund - Deutschland: Jeder für sich? - Nach
Benjamin - Anmerkungen
Reader zum Europäischen Forschungsprojekt und Internationalen
Kongreß zu Fragen der Produktion, Präsentation und
Konservierung von Medienkunst: http://www.404project.net
DE-Berlin: Weiche Quellen oder mehr? (Martin
Zähringer) Fotografien als Quellen der historischen Forschung
bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Darüber war man sich
auf der international (Polen, Österreich, Deutschland) und
interdisziplinär angelegten Tagung mit dem Titel "Fotografien
als historische Quellen zu den deutsch-polnischen Beziehungen
1939-1945" im Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie
der Wissenschaften in Berlin-Pankow einig, veranstaltet von der
Deutsch-Polnischen Akademischen Gesellschaft e.V. Ein gut
gemischter Kreis war hier am 17./18. Mai 2003 versammelt:
Archivare und Bibliothekare, Historiker, Kunstgeschichtler und
Soziologen, Medienassistenten und Publizisten, Polonisten,
Germanisten und nicht zuletzt auch Fotografen.
Personal, Perspektive und politischer Wille - Vom historischen
Dokument zum "doctored foto" - Anmerkungen
DE-Hamburg: Workshop für Fotorestauratoren (Martin
Jürgens)
DE-Dresden, Essen, München: Museumskuratorinnen für
Fotografie
AT-Krems: Bildmanagement - Bildwissenschaften
Donau-Universität Krems, Zentrum für Bildwissenschaften:
http://www.donau-uni.ac.at/zbw
ESHPh: Fotogeschichte in Skandinavien
DE-Braunschweig I: Fotografische Leidenschaften
DE-Braunschweig II: Die Zukunft der Bilder
DE-Berlin: Digital Culture and Heritage
"Cultural Heritage Informatics Meeting" (ICHIM): http://www.ichim.org
DE-Hildesheim: Das Bild in der historischen Forschung
DE-München: Workshop: Digitaldrucke
Ausstellungen
AT-Wien: Die Schärfung des Blicks (Barbara
Schaukal) In die Fotografiegeschichte ist Joseph Maximilian Petzval
(1807-1891) durch die Entwicklung des sog. "Petzval-Objektivs"
eingegangen. Viel mehr als die Tatsache, daß er damit die
Bedingungen für die Herstellung von fotografischen
Porträts grundlegend und entscheidend verbessert hat, und das
bereits ein Jahr nach der öffentlichen Bekanntgabe des ersten
fotografischen Verfahrens in Paris 1839, ist der Literatur zu
Petzval nicht zu entnehmen. Nun widmete das Technische Museum in
Wien dem österreichischen Fotopionier eine kleine Ausstellung
und dazu eine Publikation.
Die Objektive und die Fotografien - Ausstellung und
Publikation
Apparatur
Zur Geschichte der Stereoskopie: Stereo-Indupor und die Folgen
(Teil I) (Dieter
Lorenz) Die Einführung des Indupor-Systems für 9 x 12 cm
große Stereobilder durch Professor Alfred Krauth und Carl
Neithold in Frankfurt a.M. hatte zur Folge, daß in den
1920er Jahren dieses Stereoformat in einer ganzen Reihe von
Fällen professionell genutzt wurde. Der Erfolg des Systems
"Stereo-Indupor" beruhte vor allem auf den dazu entwickelten,
einfachen und flach zusammenlegbaren Taschenstereoskopen sowie auf
der Abstimmung der Elemente untereinander; die 1930er Jahre
allerdings überdauerte es nicht.
Die Stereo-Indupor-Gesellschaft - Das Stereo-Indupor-System - Die
Kameras - Anmerkungen
Aus den Sammlungen
DE-Dresden: Kontinuitäten und Brüche: Die Deutsche
Fotothek im Kalten Krieg (Teil II) (Wolfgang
Hesse) Mit der Übernahme des Nachlasses von Fritz Eschen und der
Fotografien seines Sohnes Klaus Eschen aus den 1960er Jahren waren
- wie die Einarbeitung in die Kataloge der Fotothek nachvollziehen
läßt - nicht nur wertvolle Alltagsdokumentationen und
Porträts seit etwa 1930 mit einem besonderen Akzent auf
jüdisches Leben in Berlin in die Sammlung gekommen, sondern
auch Bildmaterial, das durchaus an Bilderverbote der DDR
rührte: Dokumentationen von HJ-Aufmärschen und
BdM-Übungen etwa, die ebenso unerwünscht oder doch
zumindest politisch problematisch waren wie Dokumentationen von
Regimekritik der DDR im Westen oder solche vom Bau der Berliner
Mauer.
Schein-Diskurse - Ein Epilog - Anmerkungen
Deutsche Fotothek Dresden: http://www.slub-dresden.de
Geschichte eines Nachlasses: Richard Fleischhut (1881-1951)
(Ingrid Peckskamp-Lürßen) Das Auffinden einer prall mit Glasnegativen gefüllten,
feuchten Pappkiste verwies Mitte der 90er Jahre, der Zeit sich
rasant entwickelnder, neuer fotografischer Techniken, eher ins
Reich des Enigmatischen. Damit aber wäre der Epilog einer
fotografischen Nachlaßgeschichte vorweggenommen. Der Beginn
lenkt den Blick auf den, trotz der Verluste durch die Kriege,
beachtlichen und interessanten Nachlaß des Fotografen
Richard Fleischhut (1881-1951), der sich "Bildberichterstatter und
Bordphotograph" nannte und der auf den meisten Passagierdampfern
des Norddeutschen Lloyd, Bremen, zwischen 1905 und 1939
fotografiert hatte. Die Fotografien - Konservierung - Richard Fleischhut
CZ-Prag: Gesichter der Geschichte (Zuzana
Meisnerová Wismerová) Im Mai 2003 öffnete die Langhans Galerie in Prag ihre
erste Ausstellung. Sie führt damit eine Tradition fort, die
in über 70 Jahren tschechischer und europäischer
Geschichte herausgebildet worden war - von der Gründung des
ersten Ateliers durch Jan F. Langhans im Jahr 1876 und dessen
baldiger Bedeutung als einem der wichtigsten Porträt-Ateliers
in Böhmen bis hin zur Enteignung 1948. Bei der systematischen
Zerstörung von etwa zwei Millionen Negativen zu Anfang der
50er Jahre blieben etwa 9.000 Fotografien unentdeckt. Sie wurden
im Rahmen einer eigens gegründeten Stiftung von der Urenkelin
des Firmengründers aufgearbeitet und betreut.
Der Fund - Die Gegenwart
Langhans Galerie Praha: http://www.langhansgalerie.cz
BE-Antwerpen: FotoMuseum Provincie Antwerpen (Hans
Christian Adam) Im belgischen Antwerpen, gemeinhin eher als Tätigkeitsfeld
Rubens' und in Fotokreisen als Heimatstandort von Agfa-Partner
Gevaert bekannt, gibt es seit vielen Jahren ein Fotomuseum. Es
begann als technisch-historisch orientierte Sammlung in einer Art
Backsteinschloß, Het Sterckshof, im Vorort Deurne. Dann fand
man 1986 eine neue Heimstatt in einem frühen Lagerhaus
für Kolonialwaren in Hafennähe an einem ehemaligen
Kanal, den irgendwelche Stadtväter in unübertrefflicher
Weisheit als Verkehrshindernis zugeschüttet hatten. Das Haus
bot jedoch endlich Platz für die reichhaltigen Sammlungen und
gestattete einen Ausstellungsbetrieb, der sich stark auf Fotokunst
ausrichtete. Es sei zu elitär gewesen, meint man heute, und
der Publikumserfolg sei ausgeblieben. Neue Konzeptionen - Eröffnungsprogramm - Adresse
Erschließung: Good Practice beim Aufbau digitaler
Bildarchive (Klaus
Bulle) Der Artikel beschreibt Verfahren und Standards, die beim Aufbau
digitaler Bildarchive den effizienten Einsatz vorhandener
Ressourcen ermöglichen. Dazu gehören die richtige
Projektplanung, die Kenntnis der grundlegenden technischen
Hintergründe bei der Bilddigitalisierung sowie
dokumentarische Grundlagen. Dadurch reduziert sich die Gefahr,
daß Digitalisierungsprojekte scheitern, weil ihre Ziele zu
hoch angesetzt worden sind oder die zur Durchführung
vorhandenen Mittel nicht ausreichen. Auf der anderen Seite wird
vermieden, daß digitale Abbilder derselben Originale immer
wieder neu hergestellt werden müssen, weil eine entsprechende
Datenpflege unterblieben ist oder die ursprüngliche
Qualität der digitalen Daten nicht mehr den aktuellen
Verwendungszwecken entspricht.
Planung (Richtlinien - Qualität - Speicherung) -
Dokumentation und Identifikation - Good Practice - Ausblick -
Anmerkungen - Links - Weiterführende Literatur
Digital Imaging Tutorial: http://www.library.cornell.edu/preservation/tutorial
| Druckerei Dünnbier: http://www.druckerei-duennbier.com/_inhalt.htm
| Distributed Content Framework-Projekt (EMII-DCF): http://www.emii-dcf.org
| Franziska S. Frey und James M. Reilly, Digital Imaging for
Photographic Collections: Foundations for Technical Standards.
Rochester, NY: Image Permanence Institute, 1999: http://www.rit.edu/~661www1/sub_pages/digibook.pdf
| IMAGELIB: http://library.wustl.edu/~listmgr/imagelib
| Technical Advisory Service for Images (TASI): http://www.tasi.ac.uk